Gestern boten uns auf dem Rathausplatz die Kieler Philharmoniker unter der Leitung von Georg Fritzsch ein wundervolles Open Air Konzert. Dabei scheute der Verein zur Förderung der Kieler Woche e.V. weder Kosten noch Mühen, Gaststars wie Mary Carewe und Bobby Kimball, sowie den aufsteigenden Stern am Flötistenhimmel Theodore Squire in unsere kleine Stadt zu bringen und das Konzert damit nur noch unvergesslicher zu machen.
Im Verdi-Jahr wurde das Programm mit der Ouvertüre aus La Forza del Destino, Die Macht des Schicksals, eröffnet.
Wie machtvoll das Schicksal sein kann, wurde an diesem Abend mehrmals bewiesen. Denn dass der junge Theodore Squire sich schon im Kindergartenalter für die Flöte entschied, war keineswegs Zufall. Er hörte seinem Vater seinerzeit zu, wie er „auf der Flöte herumgeklimpert“ hat und hat sich dann spielerisch daran gemacht, das Instrument selbst zu erlernen.
Und nun steht er da, der Vierzehnjährige, und spielt mit einer Selbstsicherheit und technischen Präzision Werke wie Rimsky-Korsakovs Hummelflug und Bachs Badinerie, dass einem – metaphorisch – Hören und Sehen vergeht. Wäre ich blind, ich hätte nicht geglaubt, dass er erst so jung ist, dass man in diesem Alter schon so viel gelernt haben kann. Trotzdem ist Theodore natürlich ein ganz normaler Junge, der in seiner Freizeit neben Klassik auch n-Joy hört 😉 Später will Theodore Orchestermusiker werden und wie es dann mit Solo-Aufträgen aussieht, „muss man mal gucken“. Sicher ist, dass wir im wahrsten Sinne des Wortes noch viel von ihm hören werden.
Sängerin zu werden hatte Mary Carewe eigentlich nicht geplant, ihre große Leidenschaft galt nämlich dem Tanzen. Als sie diese Leidenschaft zu ihrem Beruf machen wollte, musste sie jedoch feststellen, dass sie „quite not the right shape“, nicht die richtige Figur dafür hatte und studierte deshalb Schauspiel, wo sie tanzen durfte und entdeckte, dass Singen auch nicht das Schlechteste ist. Die Macht des Schicksals?
Ein Glück für uns, dass nichts aus ihrer Karriere als Tänzerin geworden ist, denn auf der Bühne ist sie mit ihrer souligen Stimme einfach fabelhaft. Mit einer solchen Hingabe bot sie gestern die bekanntesten Songs der Bond-Filme dar – es war der Hammer!
Nach Mary Carewe sorgte Bobby Kimball für Stimmung. Der ehemalige Toto-Frontmann rockte trotz anfänglicher Schwierigkeiten mit der Mikrofontechnik mit Hits wie Rosanna und Gift With A Golden Gun die Bühne. Der 66-Jährige brachte nun schon zum vierten oder fünften Mal das Kieler Publikum zum Toben und äußerte, er wolle wegen dieses Publikums noch hundertmal nach Kiel kommen. So fit wie er ist, traue ich ihm glatt zu, dass er Ernst macht.
Ein Riesendankeschön an den Verein zur Förderung der Kieler Woche e.V. für diesen wundervollen Abend!
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1 thought on “„Das kulturelle i-Tüpfelchen der Kieler Woche“”
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