Nein, es ist nicht schon wieder ein Weltuntergang angesetzt, manchmal könnte man aber meinen, der Untergang des Abendlandes stünde direkt bevor.
Kaum werden die ersten Acts der kommenden Kieler Woche bekannt, beginnt auch wieder die mehr oder weniger sachlich geführte Diskussion um die erhobenen Eintrittspreise an der Hörn Bühne, die mit sehr großer Wahrscheinlichkeit bis zum 30. Juni 2013 anhalten wird.
Wir erinnern uns: Im vergangenen Jahr wurde für die Hauptgigs auf der Bühne an der Hörn quasi eine „Schutzgebühr“ von 5,00€ zzgl. Vorverkaufsgebühr erhoben, die unter anderem mit dem gestiegenen Aufwand durch die Sicherheitsauflagen der Stadt begründet wurden.
In diesem Jahr wird der Aufschrei noch größer ausfallen, denn wie ich durch den Artikel „Der lange Schatten der Kieler Woche“ im Blog von Jörn Schaar erst erfahren habe, werden am zweiten Freitag der Kieler Woche die Fantastischen Vier auf der Hörn-Bühne spielen, und zwar für einen Eintrittspreis von 29,95€. Mein erster Gedanke: Wow, was für’n Schnäppchen! Leider scheint der Anteil derjenigen, die der Meinung sind, dass während der Kieler Woche alles kostenlos zu sein hat, damit mehr Kohle für Burgunderschinken und Alkohol übrig bleibt, nicht unerheblich zu sein und ich finde das albern. Ich kann es nicht erklären, aber mir geht diese „Nur das Beste, aber bitte für lau“ – Mentalität auf den Sack. Das sind nämlich die Ersten die meckern, wenn zu wenig „Top Acts“ angeboten werden. Und dass Sicherheitskonzepte mal umgesetzt werden, bevor etwas passiert ist, ist auch nicht die schlechteste Vorgehensweise.
Jörns Überlegungen zur Eintrittspreisgestaltung für die Fanta4 sind einleuchtend und mit einem hat er sicher recht: Bis zum Beginn der Kieler Woche 2013 wird noch eine Menge Wasser in die Förde laufen und nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ich jedenfalls habe mir gleich nachdem ich Jörns Artikel zu Ende gelesen hatte, das Ticket für den 28.06.2013 bestellt, denn mal ehrlich: Fanta4 live für 29,95€ ist ein Schnäppchen.
Nun müssen Veränderungen nicht immer etwas Schlechtes sein. Wenn man schon gefühlt ewig mit einem schier unerträglichen Zustand, wie einer extrem schwachbrüstigen Internetverbindung lebt, dann kann es ja nur besser werden. Da war die Freude groß, als in dieser Woche im Amtsblatt unserer Gemeinde der Ausbau der Breitbandversorgung durch die Telekom bis Ende 2013 angekündigt wurde. Mit etwas Glück besteht also die Chance, dass wir spätestens 2014 mit einer Geschwindigkeit zwischen 25 und 50 MBit/s angebunden sein werden, was einem Faktor zwischen 25 und 50 entspricht. Ick freu‘ mir.
Trotz bisher magerer Anbindung ans Internet haben sich durch das Video on demand Angebot von watchever, bei dem gerade mein Probemonat läuft, schon jetzt die Fernsehgewohnheiten in unserem Haushalt verändert. Ich weiß nicht, ob es sich um eine besondere Art der Kompression handelt, aber in Kombination mit dem Apple TV ist das Streaming mit vertretbarer Qualität ruckelfrei. Und wenn die Zeit abends nicht gerade mit Arbeit oder dem Dschungelcamp totgeschlagen wird, bietet es die Chance, lieb gewonnene Serien noch einmal durchzukucken oder neue Serien zu entdecken.
Und dafür wird ab jetzt auch wieder mehr Zeit sein, denn am Samstag endete das erfolgreiche Regenwald-Entertainment bei RTL „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“. Wenn man sich im Bekanntenkreis so umhört, dann kann man kaum glauben, wie dieses Format solche Traumquoten erreichen kann, wenn es sich niemand ansieht.
Im Focus vom 21. Januar schreibt Regisseur Leander Haußmann in seinem Outing als Dschungel-Fan:
„Es ist doch toll“, bekräftigt die Dame, während der Gatte nur den Kopf schüttelt. „Ich kann da so schön bei denken“, sagt sie – und meint es wohl auch so.
Das ist so, als würde ich meinem Nachbarn im Puff begegnen und mich damit rausreden, dass ich endlich mal ausschlafen kann, weil hier die Betten so weich sind.
Die Antwort liegt für mich wohl bei Twitter. Ohne die verrückte Timeline wäre die ganze Show nur der halbe Spaß. Aber wie so Vieles hat auch diese Medaille zwei Seiten. Zu viele „ernsthafte“ Twitterer, die das Dschungelcamp lautstark verabscheuen, können mit ihren Clients nicht umgehen und anstatt für 2 Wochen einen Filter auf die einschlägigen Hashtags zu setzen, wird man ganz schnell endgültig entfolgt. Mich hat das #ibes Spektakel 16 Follower gekostet, allerdings kamen auch 24 neue hinzu. Läuft.
Dazu passend zum Abschluss noch mein Tweet der Woche:
nur weil du ne Möhre hast, weißt du noch lange nicht wo der Hase lang läuft
— Mario Thiel (@MarioThiel) Januar 24, 2013
In diesem Sinne: Munter bleiben!
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4 thoughts on “KW13/04 – Das Ende der Welt wie wir sie kennen”
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Sehr schöner Beitrag. V.a. bezüglich KiWo-thematik und Dschungelcamp. Dazu sei noch gesagt: Dschungel gucken kann auch ohne Twittern Spaß machen: Einfach mit netten Leuten zusammen gucken, lästern, wetten, lachen … v.a. viel lachen. Das Prinzip bleibt, nur halt irgendwie mehr Reallife. 😉
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